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Sonntag, 1. März 2015

Nesteldecke

Viele fragen sich jetzt wahrscheinlich, was eine Nesteldecke ist. Ich bin beim Stöbern bei Pinterst darauf gestoßen. Nesteldecken sind Fühl- und Beschäftigungsdecken für an Demenz erkrankte Menschen. Sie sind dafür gedacht, Patienten, die motorisch unruhig sind etwas in die Hand zu geben, an dem sie "rumnesteln" können.

Eine Freundin meiner Schwiegermama ist an Demenz erkrankt. Leider schreitet ihre Krankheit sehr schnell voran. Bei den wöchentlichen Besuchen "nestelt" sie vor allem an den Händen, am Tisch oder an meiner Schwiegermutter herum. Mit der Nesteldecke wollten wir ihr etwas in und an die Hand geben,
dass ihr hilft ihre Unruhe auszuleben. 


Die Decke ist 65 x 65 cm groß. In diesem Maß passt sie wunderbar auf den Schoß.
Sie kann aber auch vor sich auf den Tisch gelegt werden.


Ich habe Bänder und Knöpfe verarbeitet, und eine Tasche gearbeitet, aus dem
ein kleines Kissen herausgezogen werden kann. 


Eine Reißverschlusstasche bietet Platz um Taschentücher oder andere Dinge zu verstauen.
Ein T-Shirt soll das Gedächnis anregen. Mir war es wichtig, unterschiedliche Stoffe und Materialien zu verwenden, damit selbst das Drüberstreicheln ein "Erlebnis" wird. 


Das Rückenteil ist aus Fleece, damit es die Freundin meiner Schwiegermutter warm hat.
Bekanntlich frieren ältere Menschen leichter.

Die Decke ist ein kleiner falscher Mini-Quilt. Warum falsch? Nun ja, ich habe nicht drei Lagen Stoff zusammengenäht, sondern nur zwei. Außerdem habe ich Fleece als Rückenteil verwenden, was unter Quiltern eine Sünde ist ;-) Das Binding ist aber absolut Quilt, denn ich habe eine Seite der Streifenversäuberung mit Hand angenäht. Das ging schneller als gedacht, wenn gleich ich danach wunde Finger hatte. 

Es hat mir besonders viel Freude gemacht, diese Decke zu nähen. Vor allem, weil ich damit einem kranken Menschen eine Freude machen kann, ihm etwas geben kann, dass ihm vielleicht den Alltag etwas schöner werden lässt. 

In diesem Sinne,
Keep on Sewing
Eure Nadine